Der Fokus der Handballmädchen III und IV war schon seit Wochen ganz auf Montag, den 10.2.25, ausgerichtet, den Tag des Nordbayerischen Qualifikationsturniers.
Für die Mädchen III sollte es nach Forchheim gehen, Spielstätte der Mädchen IV sollte das weitentfernte Großostheim (bei Aschaffenburg) sein. Nervosität machte sich wenige Tage zuvor bereits bei den Betreuerinnen R. Kübler und K. Leipert breit, da die Grippewelle über die Mannschaften hinwegrauschte. Somit war schon ein Etappensieg erreicht, als wir, obwohl einige Spielerinnen krank zu Hause bleiben mussten, frühmorgens spielfähig in unseren Bussen saßen und hochmotiviert zu den Spielorten fuhren.
Bei den Mädchen IV mit ihrer Betreuerin Kathrin Leipert war der Start in das erste Spiel gegen das Gymnasium aus Eckental etwas holprig. Die Mädchen schienen nach der langen Busfahrt noch nicht voll konzentriert bei der Sache zu sein. Dennoch gelang es dem Team in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen am Ende die Nase leicht vorne zu haben und mit etwas Glück die Partie 6:5 für sich zu entscheiden.
Die nächsten Gegnerinnen, die Mädchen des Alexandrinum Gymnasiums aus Coburg, wurden von unserer Mannschaft bereits vor dem Spiel als unterlegen eingeschätzt, was sicherlich dafür verantwortlich war, dass die Mädchen des GN wiederum nicht gut ins Spiel fanden. Wir machten einige unnötige Fehlpässe und konnten nicht all unsere Torchancen sicher verwerten. Nach einem Halbzeitstand von 3:2 schafften wir es, uns in der zweiten Spielhälfte durch schöne Einzelaktionen der Rückraumspielerinnen abzusetzen und das Spiel mit einem letztlich souveränen 9:3 zu gewinnen.
Nun war die Mannschaft gepuscht und motiviert, sich mit den stärksten Gegnerinnen des Turniers, den Mädchen des Spessart-Gymnasiums Alzenau, zu messen. Die Zuschauer bekamen eine spannende und heiß umkämpfte 1. Halbzeit zu sehen, in der es die Neutraublingerinnen immer wieder schafften, sich den Alzenauerinnen auf nur ein Tor anzunähern. In der zweiten Spielhälfte kam jedoch die körperliche Überlegenheit der gegnerischen Mannschaft deutlich zum Tragen und ihre extrem offensive Abwehr machte es unseren Mädchen schwer, sich durchzusetzen.

Auch die überragende Leistung von Torfrau Anna Mühlbauer, die in allen Begegnungen mit wiederholten Paraden glänzte, konnte der Mannschaft nicht zum Sieg verhelfen. Ein deutliches Endergebnis von 5:11 verlieh unserer Mannschaft dennoch den Doppeltitel der Vize-Nordbayerischen sowie der dritten Bayerischen Meisterinnen. Erhobenen Hauptes und voller Stolz auf diese tolle Team-Leistung verließen die Mädchen des GN die Halle.
Für die Mädchen III mit ihrer Betreuerin Rosmarie Kübler hing besonders viel an dieser Wettkampfsaison, da es für den Jahrgang 2010 die letzte Chance darstellte, ein Ticket nach Berlin zu lösen, da ab nächstem Schuljahr in der Wettkampfklasse II die Wettkämpfe nur noch bis zur Bayerischen Meisterschaft ausgespielt werden.
Nicht zitterfrei, aber erfolgreich wurde die erste Partie gegen das Spessart-Gymnasium Alzenau mit 11:9 gewonnen. Trotz einiger Abstimmungsprobleme in der Abwehr konnten die GN-Mädchen im Angriff überzeugen, indem sie souverän klare Torchancen herausspielten.
Man war sich bewusst, dass im zweiten Spiel der schwierigste Gegner, das Sigmund-Schuckert-Gymnasium Nürnberg, wartete. Die fast vollständige Landesligamannschaft vom HBC Nürnberg präsentierte sich bereits in den ersten Minuten sehr leistungsstark mit hoher Dynamik und bestechender Präzision im Torwurf. Doch das Team aus Neutraubling ließ sich nicht abschütteln und kam im Angriff vor allem über die Außenpositionen vielfach zum Erfolg. Entscheidend war leider, dass die Nürnberger Mädchen unsere GN-Topscorerin Maike Goblirsch, die bereits ein sehr starkes erstes Spiel gezeigt hatte, im Angriff zu hundert Prozent im Griff hatten. Hoffnung keimte noch einmal beim Spielstand von 11:12 auf, bevor man sich mit 12:15 geschlagen geben musste. Tränen flossen schier endlos, weil man den Traum, nach Berlin zu fahren, somit bereits zu diesem Zeitpunkt begraben musste.
Trotz der starken Emotionen mussten sich die Mädchen vom GN noch einmal kräftig zusammenreißen, um die dritte Partie gegen den Gastgeber vom Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim über die Bühne zu bringen. Die eben erlittene Niederlage steckte aber noch zu tief, um wirklich befreit aufspielen zu können. Mit einem unglücklichen 11:11 ging die Partie und das Turnier schließlich zu Ende.
Ein zweiter Platz beim Nordbayerischen Qualifikationsturnier und damit verbunden der Titel des dritten bayerischen Meisters sollte eigentlich stets Anlass zu Freude und Stolz sein. Insider wissen allerdings, dass unglückliche Umstände dem so leistungsstarken Team bereits in den letzten Jahren den Weg nach Berlin versperrt hatten. So ist es durchaus verständlich, dass die Medaillen mit großer Traurigkeit entgegengenommen wurden.
Ein vorbildlicher Teamzusammenhalt – jeder fand eine tröstende Schulter zum Anlehnen – und ein netter Zwischenstopp zum Kräftetanken erlaubten uns schließlich aber eine schöne Heimfahrt und ließ die eingeschworene Mannschaft noch ein Stückchen enger zusammenrücken.
Rosmarie Kübler & Kathrin Leipert